News – Trotz immer mehr Dieselfahrverboten in deutschen Städten ist der Dieselmotor als Antriebsvariante gerade auch bei dem Autovermieter Europcar sehr gefragt. Bereits ab Juli 2019 wird es in 5 deutschen Großstädten weitere Fahrverbote für Diesel-PKW und Diesel-LKW der Klassen 1-5 geben.
Wie der ADAC kürzlich berichtete, müssen nun auch Autofahrer in Berlin, Darmstadt, Essen, Köln und Mainz umdisponieren. Das Dieselfahrverbot wird dort per Gerichtsbeschluss noch in diesem Jahr umgesetzt und Dieselfahrzeuge somit aus den Innenstadtbereichen verbannt. Schon im Juli will Berlin anfangen die Dieselfahrzeuge aus 11 Straßenabschnitten zu verbannen, im Ruhrgebiet in Essen darf ab Juli nur noch Schadstoffklasse 5 oder höher unterwegs sein, ab September sogar nur noch Fahrzeuge ab EURO6-Norm.
Und doch haben die großen Autovermieter scheinbar vermehrt Nachfrage nach eben diesen Dieselfahrzeugen und aktuell Probleme an diese ranzukommen. „Bei Europcar ist die Nachfrage nach Mietwagen mit Dieselmotor sehr hoch und wir können sie derzeit nicht immer bedienen“, sagte Stefan Vorndran, Deutschlandchef von Europcar, gegenüber der „Welt“.
Europcar könne ca. 40% mehr Dieselfahrzeuge absetzen, so seine Aussage, allerdings werden von den deutschen Autoherstellern nicht so viele Fahrzeuge bereitgestellt, wie man benötigt. Der Markt für Dieselfahrzeuge sei gerade hier in Deutschland „kaputtgeredet“ und Hersteller befürchten eben Verluste und Absatzprobleme, wenn diese Fahrzeuge nach teils 6 Monaten bereits zurückgegeben werden.
Bei der Elektromobilität hingegen ist man eher zurückhaltend. Schätzungen Vorndrans zufolge hat der Anbieter derzeit rund 500 E-Autos im Sortiment. Das entspricht somit gerademal 1% der gesamten Mietwagenflotte Europcars. Vor allem die fehlende Infrastruktur an Ladesäulen sei das größte Hindernis für die Bereitstellung der Fahrzeuge.
Nichtsdestotrotz glaubt man gerade nach der Übernahme der Marke Ubeeqo (Car-Sharing) daran, das Car-Sharing und E-Mobilität in Zukunft die Innenstädte dominieren werden und man plane hier auch ganz groß mitzuspielen und, im Gegensatz zu bisherigen Anbietern, mit Car-Sharing auch richtig Geld zu verdienen. Angesichts immer neuer und weitreichender Dieselfahrverbote durchaus eine Taktik die aufgehen kann.