Wer kennt folgendes Szenario nicht? Der Urlaub ist vorbei und man ist gerade auf den Weg zum Flughafen, um seinen Mietwagen wieder abzugeben und anschließend zum Terminal zu gelangen. Die Sicherheitskontrollen wurden gemeistert und nun hat man noch ein wenig Zeit es sich in der Abflughalle gemütlich zu machen, bis der Aufruf zum Boarding kommt, um zurück ins kalte Deutschland zu fliegen. Genau in diesem Moment passiert es, der Griff ins Haar oder ins Handgepäck – Plötzlich ist der Schrecken groß! Die Sonnenbrille liegt noch im Mietwagen vorne in der Ablage. Was nun? Die Sonnenbrille ist der Klassiker, doch Urlauber vergessen noch viel seltenere & seltsamere Sachen, wie das Mallorca-Magazin nun herausfand.
Hunderte Gegenstände werden täglich von Mallorca-Urlaubern in Mietautos vergessen. Dabei sind Sonnenbrillen, Handtaschen, Geldbörsen oder Ähnliches eher zu den harmlosen, um nicht zu sagen, langweiligen Dingen zu zählen. Urlauber hinterlassen weitaus kuriosere Dinge!
Was passiert mit den Fundsachen?
Dass der deutsche Nationalspieler Max Kruse wohl nicht der Einzige ist, der große Mengen an Bargeld in Autos vergisst – Dieser hatte vor einigen Wochen 75.000 Euro in einem Taxi liegen lassen – weiß man in der Filiale des Autovermieters Sixt an Palma de Mallorcas Airport. Alleine dort wurden in den vergangenen Jahren immer wieder große Summen Bares zur unfreiwilligen Hinterlassenschaft. Doch was genau passiert eigentlich mit den Fundstücken?
„Wenn Gegenstände gefunden werden, kommen sie zuerst in eine Plastiktüte und werden mit einem Etikett versehen“, weiß Celine Perrot aus der Marketing-Abteilung von Sixt in Palma.
Aber keine Angst, nicht alles kommt in eine Plastiktüte: das Kleinkind und die Großmutter, die beide im Jahr 2013 in zwei verschiedenen Mietwagen vergessen wurden, gehörten natürlich nicht dazu. Ihre Angehörigen bemerkten das Versehen gott sei dank noch rechtzeitig und holten sie an der Mietstation ab.
„Ab einem Gegenstandswert von zehn Euro ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass man den Kunden anruft und über den Fund informiert“, so Perrot weiter.
Interessant wäre aber zu wissen, was eigentlich die Asche des toten Onkels wert ist, oder? Auch dieser Fall soll schon laut billiger-Mietwagen.de vorgekommen sein. Dort wurde eine verpackte Urne in einem Mietwagen von Europcar hinterlassen. Welch kurioser Fund – Europcar dürfte nicht schlecht geschaut haben!
Doch damit nicht genug, bei Sixt auf Mallorca ließ ein Chinese eine ganze Packung frischen Fisch in einem gemieteten Lieferwagen zurück. Das Fahrzeug musste anschließend fast eine Woche lang ausgelüftet werden, ehe es wieder weitervermietet werden konnte. In diesem Fall ist davon auszugehen, dass sich der Autovermieter in diesem Fall selbst von der Pflicht befreit hat, die schwabbeligen Fundstücke sechs Monate lang aufzubewahren bis sie jemand abholen kommt.
„Bei normalen Fundgegenständen ist eine solche Aufbewahrungszeit aber üblich“, so Celine Perrot.
Was passiert nach Fristablauf?
Nach Ablauf der 6-monatigen Frist gehört das Fundstück dem Finder. Im Falle von kostbaren Uhren, wertvollen Brillen und prall gefüllter Geldbörsen mag das ja reizvoll sein, anders allerdings im Fall des Toupets, dass ein Mann im Leihwagen eines Partnerunternehmens von Car del Mar zurückgelassen hatte. An dieser Stelle ist leider unklar, ob das Fundstück seinen Weg zurück zum Besitzer fand oder vernichtet wurde. Wir gehen jedoch davon aus, das niemand etwas mit dem Zweithaar anfangen konnte. Genauso wenig wie mit den vergessenen Viagra-Pillen oder den Reizwäschestücken, die deutlich machen, dass viele Leihwagen womöglich nicht nur im Straßenverkehr im Einsatz sind, sondern auch für andere Varianten des „Verkehrs“ herhalten müssen.
Und zum Schluss noch etwas aus der Abteilung „Gibt’s doch gar nicht!“: Vor einigen Jahren soll sich tatsächlich ein Brite beschwert haben, sein Mietwagen habe kein Lenkrad. Einer Erklärung bedarf es an dieser Stelle sicherlich nicht.
[Quelle: mallorcamagazin.com; Foto:Pixabay]